Naturdenkmal Klausenlinde bei der Klausenkirche Dechantsees
Zu Recht hatte man im Jahre 1977 Bedenken, dass die ziemlich morsche und teilweise hohle
Linde bei einem größeren Sturm auf die frisch restaurierte Klausenkirche fallen würde.
Sanierungsmaßnahmen erchienen viel zu teuer und zu unsicher. Es wurde ernsthaft über die
Fällung gesprochen. Einzelne hielten sogar die Erhaltung der Kirche und der Linde für
unbezahlbar.
Die Gesellschaft Steinwaldia hat am 11.1.1978 den Eintrag als Naturdenkmal in die Liste beim
Landkreis beantragt. Anfang 1979 erhielt die Steinwaldia eine Förderzusage aus München.
Einige Tage später wurde eine Bauchirurgiefirma beauftragt und diese garantierten für den
vollen Erfolg.
Der Baum selbst hat sich gut entwickelt. Er hat an Stärke und Höhe mächtig zugelegt. Bei der
Sanierung war er von 35 auf ca. 30 Meter zurückgestutzt worden. Er dürfte jetzt aber wieder
33m hoch sein. Der Stammumfang ist von 175 auf 190 cm in Brusthöhe gewachsen sein. Bis
jetzt sind zumindest äußerlich keine neuen Faulherde sichtbar.
Der Stamm hat also an Stabilität gewonnen. Niemand kann aber eine Garantie für die uns
ans Herz gewachsene Linde gegeben, wenn die von der Menschheit mit verursachten
Klimaextreme mit ständig steigenden Sturmstärken eintreten sollten.
Ein Baum dieser Größe hat sein eigenes Ökosystem. Er bietet Unterschlupf,
Nistgelegenheit, Nahrung und Schutz für die Vogelwelt, für zahlreiche Kleinsäugetiere, für
Insekten und für sonstige Kleinstlebewesen. Pflanzen wie Moose und Flechten haben hier
eine Heimstand. Sie alle sind voneinander abhängig..
Aus nebenstehendem Bild kann man ersehen, wie gut der Erhalt eines geschichtlichen
Bauwerkes und seines ursprünglichen Baumbestandes zusammenpasst. Man sollte deshalb
bei allen erhaltenden Maßnahmen das gesamte Ensemble einbeziehen!
Letzte Aktualisierung: 13.05.2024 (Veranstaltungen)
Sonntag, 16.06.2024
Heimat- und naturkundliche
Familienwanderung
(Felsenwanderung)
Treffen um 10.00 Uhr
in Pfaben - Wanderparkplatz
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